Staatswappen
Headerimage

Acetylenflaschen-Explosionen

Eigenschaften von Acetylen:
Chemisch-physikalische Eigenschaften:

  • Hochentzündliches Gas
  • Neigt zur Selbstzersetzung, da es chemisch instabil ist
  • Farblos, Geruch oft knoblauch- oder gummiartig (technische Herstellung)

Sicherheitstechnische Kennzahlen:

  • Zündtemperatur: 305 °C
  • Explosionsbereich: 2,3 bis 83 Vol.-%
  • Neigt zur Selbstzersetzung bei höheren Konzentrationen
  • Geruchsschwelle: 240 ppm = 0,024 Vol.-% (Geruch siehe oben)
  • Lagerung: Unter Druck in Aceton oder DMF (Dimethylformamid) gelöst, Behälterdruck bei älteren Gebinden ca. 8,5 bar, bei neueren Gebinden bis 19 bar
  • Etwas leichter als Luft (Molmasse: 26 g/mol, Dichteverhältnis: 0,9)
  • Explosionsschutz: Temperaturklasse T 4, Gruppe IIC

Besondere Gefahren:

  • Wird ein Acetylenbehälter längere Zeit mit über 100 °C beaufschlagt, kann es zur hydraulischen Sprengung (Druckgefäßzerknall) kommen!
  • Beim Bersten des Behälters kann ein Feuerball mit bis zu 30 m Durchmesser entstehen, zudem Gefahr durch Trümmerflug bis 300 m!

Erkennungsmerkmale:

  • Geruch: knoblauch- oder gummiartig
  • Behälterfarbe: Kastanienbraun
    Achtung: Ältere Behälter können noch gelb sein, auch wenn dies seit 01.01.2007 nicht mehr zulässig ist!
  • Bügelverschluss und ovales Handrad bei Gasflaschen
  • Kein „hohler Klang” beim Anschlagen (Grund: Poröse Füllmasse und Aceton/DMF)

Merkmale einer Acetylenzersetzung:

  • Ab ca. 300 °C Temperatur der Behälterwand droht eine Selbstzersetzung
  • Temperatur steigt ohne äußere Einwirkung (bei Flammenrückschlag beginnt die Erwärmung nahe des Ventils)
  • Bei Brand keine hell leuchtende Flamme, sondern Verfärbungen durch Ruß-/Rauchbeimischungen
  • Abnormaler Geruch
  • Ungleichmäßiges Abströmgeräusch

Grundsätzliche Maßnahmen:

  • Wichtigste Maßnahme: Massives Kühlen des Behälters zur Verhinderung/zum Stoppen eines Acetylenzerfalls!
  • Nur unbedingt notwendiges Personal einsetzen!
  • Sicherheitsabstände:
    • Einsatzkräfte unter Atemschutz und Wärmeschutzkleidung (z. B. zum Kühlen aus der Deckung): mindestens 20 m
    • Einsatzkräfte mit Deckung: mindestens 50 m
    • Personen ohne Deckung: mindestens 300 m
  • Nur für Acetylen zugelassene Gasflaschen-Bergebehälter oder Abdichtgeräte einsetzen!
  • Flasche möglichst nicht erschüttern, im Feuerwehreinsatz nicht am Ventil manipulieren!
  • Umgebungsbrand schnell und energisch bekämpfen!
  • Höchste Berstgefahr, wenn das Abströmen mit schrillem Pfeifgeräusch erfolgt (= sehr hoher Druck!)

DGUV Information 205-029: Umgang mit Acetylenflaschen im Brandeinsatz

zurück zur Auswahl
Bleiben Sie immer auf dem Laufenden mit unseren regel­mäßigen Infos und Updates!Jetzt anmelden!Jetzt anmelden!