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Ölwehr

(Ölschaden, Binnengewässer, Gewässer, Öl, Ölsperre, Skimmer)

Unter dem Begriff "Ölwehr" versteht man alle Einsatzmaßnahmen zur Aufnahme und Trennung von Öl-Wasser-Gemischen. Im Gegensatz dazu stehen die Ölschaden-Einsätze, deren Auslöser Öl ohne größere Wasseranteile ist. Diese können mit der üblichen Gefahrgutausrüstung bekämpft werden.

Die Ursachen für Ölwehreinsätze können zum einen klassische Unfälle sein, wenn z. B. durch umgestürzte Fahrzeuge, havarierte Schiffe oder Lecks in Pipelines Mineralöle in Gewässer fließen. Zum anderen werden bei vielen Hochwasser- und Starkregenereignissen Keller überflutet und Heizöltanks beschädigt, so dass auch hier die Ölwehrgeräte eingesetzt werden.

Für die Ölwehr sind spezielle Geräte notwendig, um diese Einsätze zu bewältigen. Diese Geräte wurden vom Freistaat Bayern für die Ölwehrbereiche und Ölwehrkontingente an die Standorte übergeben. Auch die Landkreise und Kommunen haben Ölwehrgeräte für die Gefahrenabwehr im eigenen Wirkungskreis beschafft.

Folgende Geräte sind notwendig, um die verschiedenen Aufgabenbereiche abdecken zu können:

Besonders auf fließenden Gewässern sind Ölsperren zum Aufstauen des Öls notwendig. I. d. R. werden zum Einbringen dieser Ölsperren Zugboote benötigt.

Mit Skimmern kann das Öl dann von der Wasseroberfläche abgesaugt werden. Diese Skimmer arbeiten entweder nach dem „Loch im Wasser- Prinzip“ (vergleichbar mit dem Abschöpfen von Fettaugen auf der Suppe mit einem Schöpflöffel) oder nach dem Adhäsionsprinzip mit Mopmatic-Wringer, Band- oder Bürstenskimmer. Dabei werden die Öltröpfchen an wasserabstoßende Faserkordeln, Bänder oder Borsten angelagert und in einen Sammelbehälter abgestreift.

Zur Förderung des Öls sind nicht-emulgierende Verdrängerpumpen notwendig. Im Gegensatz zur „normalen“ Feuerlösch- Kreiselpumpe oder Tauchpumpe werden bei Verwendung von Drehkolben-, Zahnriemen-, Exzenterschnecken- oder Schlauchpumpen die öligen und wässrigen Bestandteile des Fördermediums kaum vermischt.

So ist eine Separation möglich. In großen Auffangbehältern oder in mobilen Separationsanlagen wird das Öl vom Wasser abgetrennt. Dadurch können nur die öligen Bestandteile entsorgt oder im besten Fall recycelt werden. Das gesäuberte Wasser kann wieder in das Gewässer zurückfließen.

Die genannten Gerätschaften stehen in Bayern flächendeckend an über 50 Ölwehrbereichen (teilweise auf mehrere Feuerwehren verteilt) zur Verfügung. Zur Abwicklung von überregionalen Einsätzen und sehr großen Schadensereignissen steht pro Regierungsbezirk mindestens ein „Hilfeleistungskontingent Ölwehr“ bereit, das auch über längere Zeiträume autark arbeiten kann.

Zur Bedienung der genannten Geräte und zum Erlernen der Einsatztaktik werden an der Staatlichen Feuerwehrschule Würzburg die Lehrgänge „Ölwehr - Technik“ und „Aufbaulehrgang für Führungsdienstgrade – Ölwehr“ angeboten.

 

Ölwehr Lehrfilm

Merkblatt "Ölwehr auf Binnengewässern"

 

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